Sonntag, 2. Oktober 2011

National Youth Philharmonic Orchestra of Turkey




Samstag, 1. Oktober 2011

20.00 Uhr

Großer Kursaal

Konzert mit dem
National Youth Philharmonic Orchestra of Turkey

Dirigent: Cem Mansur
Solisten: Mertol Demirelli, Klavier
und Gábor Boldoczki, Trompete

Ferit Tüzün: Turkish Capriccio

Joseph Haydn: Konzert für Trompete

und Orchester in Es-Dur, Hob.VIIe:1

Franz Liszt: Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur

Anton Dvorák: Sinfonie Nr. 9 in e-Moll, op. 95

Die obige Konzertankündigung ist dem Festivalprogramm entnommen.





Hier mein Bericht:

Wenn in Bad Wörishofen junge Leute im Straßenbild auftauchen, dann .... ist ein Jugendorchester in der Stadt.Nach dem vbw-Festivalorchester war es diesmal die "Nationale Jugendphilharmonie der Türkei".

Die 100 jugendlichen Musiker - der Älteste ist 27 Jahre - begeisterten uns gleich zu Beginn ihres Programmes mit einem "Türkischen Capriccio" von Ferit Tüzüm (1929-1977). Unter dem Dirigenten Cem Mansur zauberten sie ungeahnte Klangfarben hervor. Das von anatolischen Folkloremelodien bestimmte Stück hatte Tüzüm 1956 während seines Studiums in München geschrieben.

Dann betrat Gabor Boldoczki die Bühne. Souverän, aufrecht, strahlend. Die ganze Erscheinung eines Weltklasse-Trompeters.

Das Konzert für Trompete und Orchester von Joseph Haydn in Es-Dur, Hob.Vlle:1 ist ein Bravourstück. Solch ein Trompetenkonzert konnte erst komponiert werden, als die völlig neuen Klappenmechanismen vom Wiener Hoftrompeter Anton Weidinger entwickelt worden waren.

Gabor Boldoczki sei gerne wieder nach Bad Wörishofen gekommen, ließ er uns wissen. Er habe hier liebe Freunde gefunden, als er vor 9 Jahren das erste mal beim Festival der Nationen gespielt hatte.

Das "Wörishofen Magazin" verrät uns gar, dass Boldoczki der Patenonkel der Tochter des Festival Intendanten Winfried Roch ist (ja uns Frauen interessieren solchen menschlichen Verbindungen).

Der ungarische Künstler, der als würdiger Nachfolger von Maurice Andre gehandelt wird, begeisterte uns mit seinem virtuosen Spiel, dabei wirkten die Töne mitunter leicht dahingetupft. Beeindruckend!

Für die Zugabe wechselte er von seiner silbernen B&S Trompete auf eine goldene und schmetterte uns kraftvolle Fanfarenklänge entgegen. Mit begeistertem Applaus wurde Herr Boldoczki verabschiedet.

Nein, noch keine Pause, die Bühne wurde umgebaut, der Flügel in Position gebracht für den 15 (!!!) jährigen Pianisten Mertol Demirelli.

Das Foto aus dem Programm muss schon etwas älter sein, der Bursche jedenfalls nicht wiederzuerkennen. Sorry, nicht nur als dottoressa muss ich sagen, dass kein Jugendlicher solche Leibesfülle haben sollte. Das nur am Rande.

Das Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur von Franz Liszt begann er etwas nervös, finde ich durchaus sympathisch, wenn man nicht gleich "abgebrüht" dabei ist. Schnell fand er in sein Spiel. Das Orchester und dem sehr umsichtigen, gut führenden Cem Mansur unterstützte den jungen Künstler nach Kräften. Aber auch die hatte ihre Grenzen. Es kam einmal mehr zutage, dass es die Bläser sind, die sehr sensibel den Klang ausmachen können.

Diese Schwächen seien aber verziehen. Es ist ein Jugendorchester, das sich entwickeln wird. Einfach erfrischend anzusehen all die jungen Leute! Ich fühlte mich an das Simon Blivar Youth Orchestra erinnert. Nur haben die mehr Stolz, mehr Haltung, die nochmal ein Mehr an Faszination ausmachen.

Zur Sinfonie Nr. 9 in e-moll, op. 95 "Aus der neuen Welt" von Antonin Dvorak ist nicht viel zu sagen. Bekannt, geliebt und immer wieder neu zu hören.

Für mich immer wieder eine Freude, in die Instrumentengruppen"reinzuhören". Mann kann ja seine Aufmerksamkeit kanalisieren. Schön zu erleben, wie die eine Instrumentengruppe das Thema an die nächste Gruppe weiterreicht.

Die Zugabe von Sibelius Karelia Suite, Alla marcia war ein schwundvoller Abschluss.

Musiker und Zuhören strahlten.

Meine Bitte an den Intendanten wird sein, dieses interessante und unterstützenswerte Orchester doch bitte wieder zum Festival der Nationen einzuladen.

(Mein Hotel bittet mich, das Zimmer zu verlassen... ich muss das hier ohne Korrektur-Lesen posten. Verzeiht die Fehler)

Freitag, 30. September 2011

Festival der Nationen - Wort trifft Musik




Quelle: Festival der Nationen
Freitag, 30. September 2011
20.00 UhrKurtheater

Wort trifft Musik
Bettina von Arnim & Ludwig van Beethoven

Gudrun Landgrebe & Sebastian Knauer, Klavier

Mein Bericht dazu:
Nach einer zweitägigen Konzertpause wurde es langsam wieder Zeit.

So war ich gespannt auf den heutigen Abend. Diesmal war der Aufführungsort das 400 Besucher fassende Kurtheater. 

Die Künstler betraten in schmuckem Schwarz die Bühne. Ein kurzes Kopfneigen, Frau Langrebe nahm auf einem Stuhl neben dem Flügel Platz, Herr Knauer nahm gleich am Flügel Platz. 

Frau Landgrebe fing mit ihrem sehr empfindsam zusammengeschriebenen Text an und baute damit ein emotionales Szenario auf. Mit dem Klavierspiel  wurden die Emotionen einfach aufgegriffen und durch die Musik weiter entwickelt. Eine sehr interessante Erfahrung, nicht quasi von Null aus in das Musikhören einzusteigen, sondern auf die Emotionen des Wortes aufzusetzen.

So habe ich die gut bekannten Beethoven Sonaten diesmal ganz anders gehört. Ich bin kein Musikkritiker, kann nicht beurteilen, wie sehr der Pianist mit seinem Vortrag an Beethovens musikalischer Intention war, kann aber sagen, Knauers Spiel hat mich bewegt.

Während nach dem ersten Satz der  Sonate c-Moll op.10 No 1 noch Applaus einsetzte, wurde nach den folgenden Texten und dem sich anschließenden Klavierspiel klar, dass der Applaus nur stört und wurde unterlassen. Sehr gut. 
Erst mit Abschluss von Text und  Sonate wurde applaudiert. 

Es kamen noch die Sonate d-Moll op. 31 No 2 "Der Sturm" und die Sonate  cis-Moll op. 27 No 2 "Mondschein" zum Vortrag.

Auch nach Applaus von Sebastian Knauer nur eine angedeutete Verbeugung, keine Unterwürfigkeitsgesten oder "Hand auf's Herz". 
Sehr elegant - reserviert möchte ich es nicht nennen – seine Bewegungen auch am Klavier. Der schmucke Herr mit 3 Tage Bart und energischem Kinn nickte allenfalls mal seitwärts mit dem Kopf, sonst kam alle Energie des Spiels aus den Händen. 

Ich mag es eigentlich, wenn ich an der Körpersprache, der Mimik, dem Atem die Emotionen des Künstlers ablesen und miterleben kann, aber erstaunlicherweise vermisste ich das bei Sebastian Knauer nicht.

Frau Landgrebe skizzierte uns die innige Beziehung, die Ludwig von Beethoven mit  Bettina von Arnim, der Schwester von Clemens Brentano verband. Ihre Stimme war sehr deutlich, weich und warm. Wohl genau richtig, um das liebenswerte Wesen von Bettina von Arnim zu vermitteln.

Viele von uns haben Beethoven sicherlich als schroffen, wenig weltgewandten Menschen vor Augen. Bettina sah ihn ganz anders und konnte in Beethoven wohl eine sehr liebenswürdige Seite ansprechen.

Als Lohn für unseren langanhaltenden Applaus gaben die beiden Künstler als Zugabe den Beginn aus ihrem Programm von 2009 von Felix Mendelssohn-Bartholdy und der schwedischen Sopranistin Jenny Lind.
Auch dieser Vortrag sehr zu Herzen gehend.

Die Texte lagen uns leider nicht vor. Zu gerne hätte ich das nochmal nachgelesen.

Trotzdem ein sehr gelungenes Konzept die Emotionen von Wort und Ton miteinander zu verbinden und gegenseitig zu vertiefen.
Vielen Dank dafür!


Mittwoch, 28. September 2011

Pressestimmen Quadro Nuevo Festival der Nationen

Wenn Klaenge ganz gefangen nehmen

Pressestimmen David Garrett beim Festival der Nationen

Warten auf Garrett

Freud und Leid eines Klassik Fans mit David Garrett

Vom meinem Leid des gestrigen Abends möchte ich nicht schreiben, das muss ich erst noch mit mir ausmachen und überlegen, wie ich damit umgehe. Vielleicht schreibe ich an Prof. Adt. Auf jeden Fall habe ich schmerzlich zu spüren bekommen, wie sehr sich die Geister bei David Garrett scheiden. Aber fangen wir vorne an...

Schon den Tag über haben wir einen entspannten David Garrett in Bad Wörishofen erlebt, der gelassen auf der Terrasse einen Cappuccino trinkt und das tut, von dem er nicht will, dass er so gesehen wird... mei, soll er halt aufhören mit Rauchen.

An diesem strahlenden Tag hatten sich nicht nur die Damen in freudiger Erwartung vor dem Kurhaussaal in Bad Wörishofen versammelt. Ein Waschkorb voll DG CDs wurde rein geschleppt, nein die neue Klassik CD sei nicht dabei, die kommt erst am 4.11. raus, keine Ausnahmen. Auf den Tischen ein Schild "In der Pause wird David Garrett signieren", schön, auch wenn ICH aus dem Alter raus bin, dass ich mich in einer elendlangen Schlage anstelle.

Vor dem Konzert gab es wieder eine Werkeinführung von der Musikstudentin Friedamaria Wallbrecher. Das machte sie wieder sehr gut! Wir erfuhren, dass die Musiker durch ein Vorspielen aus 500 Musikern ausgewählt worden waren. Die 50 jungen Leute haben die Werke an nur 2 Wochenenden mit Prof. Adt einstudiert. Dafür sei ihm gedankt. Die Jüngste aus der Oberpfalz ist Geigerin und erst 9 Jahre alt. Beim Einstudieren ihrer Parts waren sie von Musikern des Bayerischen Rundfunks unterstützt worden. Das alleine schon ein tolles Projekt!

Vielleicht hätte Prof. Adt bei den Proben merken können, das die junge Fagottistin noch nicht reif ist für den Part in Beethoven Violinkonzert... Man kommt ja auch nicht auf die Idee, bei Liszt 2. Kalvierkonzert einen Schüler bei dem so wesentlichen Part ans Cello zu lassen....
Die Fagottistin ist ein Kind und hat natürlich noch nicht den langen Atem und den sicheren Ansatz... Bei der Generalprobe war ihr Spiel leider nicht überzeugend. Es war auch für mich als Zuhörer stressig, bei jedem Einsatz zu bangen, wie der Ton jetzt wohl kommt.... Sorry Mädel... Das wird schon, gib Dir ZEIT! So ist sie wohl "Opfer" ihres Lampenfiebers oder was auch immer geworden und wurde bei diesem Konzert durch einen wohl Profi ersetzt. Verständliche Entscheidung. Ich als Mami habe durchaus ein wenig gelitten, zu wissen, da sitzt jetzt ein gekränktes Mädchen zu Hause und weint....

Alle waren rechtzeitig auf ihren Plätzen. Diesmal begrüßte der Bürgermeister nicht die Gäste, wie an den anderen Abenden, warum eigentlich nicht? 
Die rausgeputzten Musiker betraten die Bühne. Kaum wiederzuerkennen, die jungen Leute. Kaum wiederzuerkennen auch die Musik! Wie erfreulich! Die Nervosität der Generalprobe war verflogen. Gleich bei den ersten Tönen der Ouvertüre zu Figaros Hochzeit war das zu hören. 

Foto: Franz Issing


Nächster Programmpunkt: Beethoven Violin Konzert D-Dur, op. 61 mit David Garrett. Es baute sich eine Spannung der freudigen Erwartung auf, zumal Mr. Garrett ein paar Sekunden länger auf sich warten lies, als üblich. Dann wurde er mit herzlichen Applaus begrüß, aber nicht mehr so jugendlich überschwänglich, wie am Tag zuvor. Da hatten deutlich mehr junge Leute den Weg ins Konzert gefunden. DG wieder im selben outfit, wie am Vortag, ein Strahlen auf seinem Gesicht. 

Schön zu hören, dass wir es nicht mit einem übermotivierten Paukisten zu tun hatten, er hat mit seinen 4 leisen Paukenschlägen das Konzert begonnen. Es dauert ja 88 Takte, bis die Solovioline einsetzt. 

Während DG am Vortag ja der Lausbub war (s. post), war er heute sehr konzentriert, professionell, ganz bei der Sache. Herrlich! Einige Takte vor seinem eigentlichen Einsatz spielt er ja einfach mal leise die 1. Geige mit um dann seinen Solopart zu beginnen. Mir ist dieser Beginn zu verhalten... ich würde mir da mehr Präsenz wünschen. Aber wenn der Künstler das so empfindet, muss ich mich dem beugen...smile.

Davids Kadenzen beeindrucken mich immer wieder. Hier kann man wohl am deutlichsten den Unterschied der Interpreten heraushören. Auch dann ist es  nur eine "Momentaufnahme". Wie erlebt der Künstler das Werk jetzt, in seiner jetzigen Lebensreife, Musikreife, Musikerleben. Ich finde, ein Künstler muss auch keine Hemmungen haben, das auf einer CD festzuhalten. Deshalb freu ich mich auch auf DG Beethoven CD im November. In späteren Jahren wird er Beethoven wohl anders spielen, das macht das Spiel von heute aber nicht "falsch".

So wunderbar die Kadenzen sind, so sehr hat es mich aufgeregt (ich merke, ich bekomme schon wieder Herzklopfen) ja geradezu verletzt, wie der Dirigent DG ignoriert hat. Ja, ich kann es anders nicht sagen. Ich habe da eine enorme Spannung gespürt. Die Körpersprache, die Gestik drücke für mich deutlich wahrnehmbar geradezu Missachtung aus. In der Generalprobe hatte Prof. Adt, ja Herr Adt ich nenne Sie beim Namen, David Garrett bei einer Kadenz sogar den Rücken zugekehrt, die ganze Zeit.
Sorry Sir, das gehört sich nicht und wird von Ihrem Publikum durchaus wahrgenommen! Es ist ja die Kommunikation von Dirigent, Solist, Orchester, die eine life Musikerleben so spannend macht. Wir kennen das von David Garrett in hohem Maße, dass er den Kontakt sucht, mit seiner Körpersprache, mit seinen Augen, mit seinem Lächeln. Deswegen sitzen wir so gerne in den ersten Reihen. So sehr sich David gestern mühte, es kam nicht zum Dialog mit dem Dirigenten, allenfalls mit einigen Musikern.

Ich wollte nicht zu kritische Töne anschlagen, aber jetzt drängt es mich doch.... Es ist ja allen, die das hier lesen klar, es geht hier nur um MEIN Erleben des Konzertes, deshalb darf ich das hier schreiben. Wer schwache Nerven hat, der soll jetzt mal lieben ein Paar Zeilen überspringen.

Auffällig war, dass ca. ein Drittel der jungen Musiker David nicht "applaudierten", in welcher Form auch immer. Man muss ihn ja nicht lieben, muss auch nicht mit seiner Interpretation des Werkes einverstanden sein, aber man muss Manieren haben. Ich mutmaße, dass es bei den Kindern durchaus Elternhäuser gibt, die - nennen wir es beim Namen - schlecht über David Garrett reden. Kritisch darf, soll, muss man sein. Ich mache ja auch keine Hehl daraus, dass ich nicht verstehe, warum DG den "Pausenclown" macht (Vorstellung eines Autos, Ice Revues etc....) , aber ich habe immer Respekt vor dem Künstler. Der Respekt gehört für mich durchaus als Erziehungsinhalt mit dazu. 

So, jetzt hab ich meinem Ärger Luft gemacht. Ich muss sagen, das hat mich doch SEHR aufgeregt. Ich habe mich die halbe Nacht nur im Bett gewälzt.

Zurück zum Konzert. David hat mit seinem engagierten, hervorragenden Spiel die jungen Menschen musikalisch mitgerissen. Mir schien, David hat sich geradezu verausgabt. Er war schweißgebadet. Er wollte, dass dieses Konzert gelingt und es ist gelungen.
Immer schwierig, jemanden herauszuheben, aber ich möchte doch einige nennen. Wie schon gesagt, der junge Paukist, der nicht der Versuchung erlegen ist, sich in Szene zu setzen, den 1. Oboisten (wenn es so was gibt ?) und die beiden Querflötistinnen. Die haben gestimmt "heimlich" zusammen geübt, außerhalb der Wochenenden. Sehr schön ihr Zusammenspiel bei der "Italienischen".

Richtig jugendlich-überschwenglich, gut gewählt die Zugabe: Vergnügungszug von Johann Strauss. Der Schlussapplaus für die jungen Musiker und ihren Dirigenten durchaus verdient.

upps.. ich war ja noch gar nicht fertig mit David Garrett. 
Er hat als Zugabe wieder mit dem Orchester Carneval von Venedig gespielt, dann Smooth criminal, wie bei der Generalprobe. Diesmal ließen wir ihn damit nicht gehen und wurden belohnt mit Bach, Sarabande aus der 1. Partita. Sehr getragen, edel sein Ton, das Publikum mucksmäuschenstill. Ich liebe solche Augenblicke!!!!

Dann Pause, David Garrett signiert. Ein ältere Dame schwärmt mir vor. "Er ist so sympathisch." Ich frage, "Sie kennen ihn?" Sie sagt, "Nein, aber ich habe ihn in einer Talkshow gesehen...." süß.... smile. Seine Fans lieben ihn, und so soll es sein. Ich gönn ihm das.
An seinem Geigenspiel und an seinem Geiger-Dasein muss er selber arbeiten, meist allein, mitunter bestimmt einsam. Aber die Fans können ihm ein wenig Rückenwind geben... gell.





Dienstag, 27. September 2011

Programmankündigung 27.9. David Garrett

http://www.festivaldernationen.de/



Dienstag, 27. September 2011

20.00 Uhr
Großer Kursaal

Gala-Konzert mit David Garrett

Dirigent: Christoph Adt
Orchester: vbw-Festivalorchester

Wolfgang Amadeus Mozart:
Ouvertüre zur Oper „Die Hochzeit des Figaro“
Ludwig van Beethoven:
Konzert für Violine und Orchester in D-Dur, op. 61
Felix Mendelssohn Bartholdy:
Sinfonie in A-Dur, op. 90, „Italienische”

Montag, 26. September 2011

Festival der Nationen Generalprobe 26.9.

Ich weiß ja nicht, wie das ist.... was man von einer Generalprobe verraten darf. Also versuche ich mich bedeckt zu halten, um den Konzertbesuchern von morgen nicht die Überraschung zu nehmen.

Prof. Adt hat sich sichtlich alle Mühe gegeben, die jungen Solisten zu einem Orchester zu formen.
Bin gespannt, wie das morgen klappt mit der Ouvertüre. Hier schweigt des Dichters Höflichkeit...

2. Programmpunkt: David Garrett mit Beethovens einzigem Violinkonzert, DEM Violinkonzert, das ja übrigens Anfang November von DG auf CD veröffentlicht wird.
Als David Garrett die Bühne betrat: tosender Applaus, man hörte die jungen Leute. Das waren die Geschwister der Musiker, aber auch anderes Jungvolk... ermutigend zu sehen. David in Niiiiiieten Jeans (unter der linken Jeanstasche mindestens 20 Nieten) , T Shirt und Winterstiefeln. Nein, das hat keinen Einfluss auf sein Spiel, hat auch nix mit seinen Qualitäten als Geiger zu tun, ich möchte nur das Szenario vor euren Augen wach werden lassen.... Haare glatt nach Hinten, wie immer, dazu ne Schlüsselkette (?) an den Jeansschlaufen, Totenkopfringe an der Bogenhand, Halskette...

Es war wenig Platz für ihn auf der engen Bühne. Später bekamen wir  das zu spüren, weil er seinen Abstrich nicht so energisch machen kann, wie gewohnt, es war einfach kein Platz... leider.
DG war sehr konzentriert,  aber nicht so ambitiös wie Herr Adt. Dieser Dirigent mit seinem -sorry- schulmeisterlichen Gehabe ging mir gegen den Strich. DG offensichtlich auch... Zu Beginn des 2. Satzes hat Herr Adt z.B. mit pathetisch weit ausgebreiteten Armen sehr lange geboten, dass das Orchester und die Zuhörer zur Ruhen kommen sollen.... als dann endlich Ruhe herrschte, hat DG in den 1. Ton hinein einen gekünstelten Räusperer von sich gegeben und frech gegrinst.... HERRLICH! DG hat dann gleich "schuldbewusst" den Kopf gesenkt, aber sein Grinsen wollte nicht von seinem Gesicht weichen.....

Es war ja eine öffentliche Generalprobe und der Dirigent musste einmal abwinken, die Blechbläser hatten einfach einen schwierigen piano Einsatz verhauen. David gab die Stelle vor, an der eingesetzt werden sollte und rief dann unter seinem Spiel den Bläsern zu " NUR MUT"... das war so trostreich, so ermunternd, einfach großartig! Das war es, was die jungen Musiker brauchten. Bestimmt alles sehr bgabte, tüchtige Solisten, die sich jetzt rasch zu einem Orchester zusammenfinden mussten.

Auch hat David mit seinem Körper, mit seinen Wendungen und Blicken das Dirigat mitunter übernommen. David hat sich nicht geschont, ist voll eingestiegen, hat die jungen Musiker mitgerissen... bei allen verständlichen Unvollkommenheiten eine erlebnisreiche  Vorstellung.

Klar haben wir ihn nicht einfach so ziehen lassen. Es kam das Unvermeidbare: Carneval von Venedig, mit den jungen Künstlern durchaus angebracht.... Wir ließen ihn immer noch nicht gehen....klar gab's dann: Smooth criminal.... Tja, da haben die jungen Leute dann gekreischt und getrampelt.... Ich brauch das nicht, aber ich bin ja auch alt.... smile...
Trotzdem, sehr nett, wie es David wieder geschafft hat, in unerreichter Manier die Verbindung zum Publikum aufzubauen.
Vom letzten Programmpunkt und der sehr gelungenen Zugabe des Orchesters (die mich dann auch wieder mit Prof. Adt versöhnt hat)  erzähl ich euch morgen, sonst wird mein Aperol Sprizz warm.

Bis dann!

Festival der Nationen 2011 - David Garrett

Öffentliche Generalprobe mit David Garrett

Generalprobe David Garrett heute 20 Uhr. Ich hab doch tatsaechlich noch ne Karte aufgetrieben. Morgen dann Konzert. An zwei aufeinanderfolgenden Abenden Beethoven D Dur Viol. concerto mit DG... bin ich jetzt dekadent? oder ist gar jemand neidisch....?

Monatg. 26. September 2011
Großer Kursaal - 20.00 Uhr
Dirigent: Christoph Adt
Orchester: vbw-Festivalorchester

Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zur Oper „Die Hochzeit des Figaro“
Ludwig van Beethoven: Konzert für Violine und Orchester in D-Dur, op. 61
Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie in A-Dur, op. 90, „Italienische”




Festival der Nationen 2011 - Samstag

Konzertabend mit Auswechselspieler

Heute Abend stand ja Alice Sara Ott auf dem Programm mit Liszt Klavierkonzert No 2. Aber dann trat der Dirigent Mischa Damev vor's Publikum und verkuendete AS Ott ist krank. Ein ooo ging durch die Menge. Dann seine Ankuendigung von Lukas Vondracek, einem 25 j Tschechen. Ich dachte AS Ott hatte ich schonmal in Muenchen erlebt, diesen Burschen noch nie, also mal sehen. Dann kam er auf die Buehne, sooo kurzfristig eingesprungen, dass er wohl nicht mal mehr die Zeit hatte, die Haare zu waschen.

Ich bekam Herzklopfen, was sollte das werden... Dann die ersten Toene und wir waren wohl alle in seinen Bann gezogen. So wunderbar spannungsvoll sein Spiel. Am Ende einer Phrase zoegerte er den letzten Ton so sehr hinaus, als ob er das Geheimnis den naechsten Tones nicht offenbaren wolle.... schier unertraeglich spannend, dann mit zugekniffenen Augen und angehaltenem Atem endlich der erloesende Ton. Das wiederholte sich ein paar mal,... wunderbar!!! Natuerlich energiegeladen, brilliant, versiert sein Spiel, so kraftvoll, dass der Klavierhocker unter ihm zu quietschen anfinge... ihr lacht, aber das war echt stoerned bei den pianos.

Unser Glueck, dass dieser Bursche gerade mit Liszt on tour ist. Das 2. Liszt Konzert ist ja als Besonderheit ohne Saetze "durch-komponiert". In dem Teil, der wohl bei einer konventionellen Komposition dem 3. Satz entsprochen haette wurde Lukas Spiel dann so herzinniglich, dass das Paar vor mir in der einzig schluessigen Weise reagiert hat: er hat seinen Arm um seine Frau gelegt, sie ihren Kopf auf seine Schulter... Genau durch solche Gefuehle hat dieser junge Pianist uns getragen.

Am Ende des Konzerts dann die grossartige Leistung des Dirigenten, des Orchesters und des Solisten, mit so geringer Zeit sich abzustimmen, doch gemeinsam diese schwierige letzte Passage zu bewaeltigen. Nach dem letzten Ton: tosender Applaus, bravo Rufe ohne Ende... Seine Zugabe: Brahms Intermezzo, war fuer mich wie zugesprochener Trost... kann es anders nicht sagen... Nach dem letzten Ton: ergriffene Stille,... dann dankender Applaus. Ein eindrucksvoller substitute .... Wenn dieser junge Mann mal nicht DIE Neuentdeckung fuer mich ist bei diesem Festival.

 Der Dirigent Mischa Damev hat mit allem dirigiert, was ihm zV steht. Wenn die Koerperdrehung und seine Spannung von Kopf bis in die Fussspitzen nicht gereicht haben, hat er zusaetzlich mit Mimik, ja selbst mit der Atmung deutlich gemacht, was er moechte. Schon toll zu beobachten. Die Prager Philharmonie hat wieder brilliant gespielt, besonders natuerlich der Cellist, der ja bei Liszt als Gegenpart zum Piano agiert hat.
Von Beethovens 7er war mir der 2. Satz besonders vertraut. Beethoven hat er so gut gefallen, dass er eigentlich zu seiner Beerdigung gespielt werden sollte. Kam aber nicht dazu, weil kein Orchester bei Beethovens Beerdigung zV stand. (Haben wir in der Werkeinfuehrung erfahren...).
Um 21.30 Uhr war dann alles vorbei, und hier ist dann leider nix mehr los... Haette gerne noch nen Prosecco getrunken. Morgen mach ich das, basta...
upps. ist das lang geworden...

Festival der Nationen 2011 - Freitag

Erlaubt mir, dass ich einfach meinen fb Eintrag hierher kopiere, mit kleinen Änderungen....

Also, das Konzert zum Auftakt  war schon sehr eindrucksvoll.
Freitag, 23. September 2011
19.30 UhrGroßer Kursaal

Eröffnungskonzert „Russische Nacht“
Festival-Eröffnung durch Frau Dr. Beate Merk
Bayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz

Dirigent und Solovioline: Maxim Vengerov
Solistin: Kateryna Titova, Klavier
Orchester: Prague Philharmonia

Peter Iljitsch Tschaikowsky:
Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, op. 23
Nikolai Rimski-Korssakoff: „Scheherazade“, op. 35


Kateryna Titova hat sich sichtlich wohl gefuehlt in ihrer Haut. Ihre Interpretation hat sich von meinen Hoergewohnheiten durchaus unterschieden. So was ist fuer mich bei einem Konzertbesuch immer wieder interessant. M. Vengerov, in meinen Augen ein geradezu athletischer Dirigent. Ich habe ihn nicht wirklich gut sehen koennen.

Mein Platz in der 5. Reihe war first class fuer den Blick auf die Pianistin und die Tastatur, aber der offene Fluegel hat mir den Blick auf den Dirigenten verstellt. Die Prager Phil haben ganz ok gespielt, am eindrucksvollsten fuer mich die Blaeser. Sei's drum....Aaaaber dann, haben wir nach dem Klavierkonzert nicht locker gelassen... und kann kamen beide nochmal raus.... und Madame Titova hat Mr. Vengerov begleitet zu Rachmaninovs Vocalise. Leute, ich habe noch nie so ein zauberhaftes pianissimo einer Violine gehoert. Wie kann so ein Schrank von einem Mann so zart spielen, es war breathtaking!

Der Saal (nur 900 Plaetze) ist fuer so was natuerlich auch bestens geeignet. Dann nach der Pause Scheherazade, volle power, Mr Vengerov hat sehr eindrucksvoll den Violine Solo Part gespielt und dirigiert. Ich hatte mich schon gefragt, was soll den der Blumentisch auf der Buehne, aber ne, da hat der Meister zwischenrein seine Violine abgelegt um dann wieder den Taktstock aufzunehmen, so jetzt wisst ihr das auch.

Mit dem Festival der Nationen 2011 fängt's an....

Liebe Leute,

meine Begeisterung für Musik, v.a. klassische Musik lässt mich diesen blog starten. Nit wundern, ich bin neu hier und habe noch nie nen blog betrieben.... Mein Sohn Sebastian wird mir helfen, wenn ich mich verlaufe.

Was ich hier schreibe ist mein persönliches Erleben von Musik und Musikern. Ich weiche damit bestimmt ab von den "Fachleuten". Ich freue mich auf eure Reaktionen, egal ob ihr zustimmt oder mir vielleicht eine andere Sicht auf das Musikerleben vermittelt.

Also, legen wir los!

Eure Annette